Aktienhandel für Muslime – Ist das okay?

Aktienhandel für Muslime - Ist das okay?

In letzter Zeit ist es mir unter muslimischen Freunden aufgefallen, dass sie sich Sorgen machen, ob der Aktienhandel überhaupt für Muslime erlaubt ist. 

Aktienhandel für Muslime
Auch als gläubiger Muslim darfst du investieren - Aktien sind allerdings eher kritisch!

Den meisten Menschen wurde beigebracht, dass Investieren in Aktien nicht im Einklang mit den religiösen Lehren steht. Aber ist das wirklich so? Warum gibt es dieses Gerücht und was sagt der Koran selbst? 

Dieser Artikel versucht einmal zu klären, ob Muslime mit Aktien handeln dürfen oder nicht.

Warum dürfen Muslime nicht mit Aktien handeln?

Nun, die Antwort liegt im Vagen. Bzw.: Eine spezifische Antwort gibt es im Grunde nicht. 

Im muslimischen Glauben gibt es keine spezifische Regelung oder Richtlinie, die besagt, dass Musliminnen und Muslime nicht in Aktiengeschäfte involviert sein sollten. 

Wenn man allerdings einmal gewisse Stellen des Koran betrachtet und traditionelle religiöse Interpretationen heranzieht, besteht da doch eine leise Vermutung, dass Investmentgeschäfte unmoralisch sind. Es handelt sich hier allerdings um eine moralische Abwägung und die kannst nur du treffen: Hältst Du es für moralisch vertretbar, mit Aktien zu handeln? Dann geht das auch in Ordnung.

Dazu sei angemerkt: Auch wenn viele heute noch glauben, es sei „unislamisch“, denken jüngere Generationen mittlerweile anders.

Erlaubt der Koran den Handel mit Aktien?

Ohne Zweifel liefern die heiligen Texte des Korans niemals direkte Anweisungen für gesellschaftliche Finanzfragen – aber wenn man die Botschaften interpretiert und analysiert liefert der Koran dann doch einige Hinweise: 

Er ermahnt uns, unserem Glauben treu zu bleiben; Gier ist strengstens verboten; faire Beziehungen untereinander pflegen elementar. Das heißt: Religion muss man also mit ethischer Finanzplanung verbinden. Wer bspw. in Aktien investiert, sollte NIEMALS vergessen, regelmäßig zu spenden. Es schadet also definitiv nicht dem Muslim zu investeren – solange man moralische Grundsätze beachtet! 

Alternative, gestattete Wege, als gläubiger Muslim zu investieren

Wofür aber islamische Investoren tatsächlich immer häufiger greifen, sind Regierungsanleihen aus Ländern mit muslimischer Mehrheit sowie sogenannte Halal-Investments (Halal steht hier für „erlaubtes“), welche von islamischen Ethikkomitees reguliert werden. 

Dies bedeutet normalerweise Investition in Unternehmen, die ausschließlich ethische Produkte herstellen bzw. Dienstleistung anbieten, ohne irgendetwas Ungesetzliches und insbesondere ohne etwas Unislamisches zu unternehmen. 

Abschließend möchten wir noch einmal sagen: Der Handel mit Aktiengeschäften ist keinesfalls pauschal „unislamisch“ – solange man strenge moralische Grundsätze pflegt.

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